Am frühen Montagabend wurde die Feuerwehr der Stadt Wesseling zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen. Bei Gartenarbeiten ist einem Hausbesitzer in der Malersiedlung eine Schlange unter seinem Gartenhaus aufgefallen. Der Hausbesitzer informierte sofort die Feuerwehr über Telefon. Ein Foto, das er sofort gemacht hatte, konnte bei der Identifizierung etwas helfen. Die Schlange hatte sich beim Eintreffen der Feuerwehr unter das Gartenhaus geflüchtet. Nachdem die Feuerwehr einige Teile vom Gartenhaus abgebaut hatte, konnte man mit Hilfe von einem Haken und einer Fasszange die etwa 50 cm lange und kleinfingerdicke Schlange ergreifen und in einen Karton legen. Später auf der Feuerwache wurde die Schlange von einem Experten für Reptilien als Albino Kornnatter identifiziert und zu einem Schlangenzüchter gebracht.
INFOS ZUR SCHLANGE
Die Kornnatter (Pantherophis guttatus) kommt ursprünglich aus Nordamerika.
Ihr natürlicher Lebensraum zieht sich entlang der Nordküste von Mexiko bis Washington. Am häufigsten kommt sie in der Region um Florida vor. Hier gibt es auch die farbenprächtigsten wildfarbenen Exemplare. Kornnattern werden im Normalfall ca. 1,2 m bis 1,4 m lang und erreichen einen Körperdurchmesser von ca. 3-4 cm. Wenn sie aus dem Ei schlüpfen, sind sie ca. 28 cm lang und nur einige mm dick.
Kornnattern bewohnen den gesamten Bereich der südlichen USA. Sie lebt in eher trockenen Gebieten, teilweise auch als Kulturfolger in der Nähe des Menschen. Kornnattern sind nachtaktive Jäger, die sich überwiegend von Kleinnagern, Jungvögeln und Echsen ernähren. Tagsüber halten sie sich gern versteckt z.B. in Nagerbauten, unter moderndem Holz oder in Scheunen und Häusern auf. Der Name stammt daher, daß die Kornnattern häufig an Feldrändern gesichtet wurden. Da sich dort zur Kornreife viele Nager aufhalten, ist auch die Kornnatter an diesen Plätzen häufig zu finden.
Die Kornnattern zählen heutzutage wohl zu den beliebtesten und am häufigsten in Terrarien gehaltenen Schlangen. Sie gelten als friedliche und ‚leicht‘ zu haltende Tiere.
Diese Schlangenart ist ungiftig und hat keinen Schutzstatus, d.h. sie darf ohne Genehmigung einer Behörde gehalten werden.
Kornnattern sind dämmerungsaktiv, d.h. sie kommen erst in den Abendstunden aus ihren Verstecken heraus und gehen in ihren Terrarien auf Entdeckungstour. Sie klettern gerne auf Rinden, Ästen und Pflanzen.
In der Natur ernähren sich die Kornnattern je nach Herkunft und Größe von den unterschiedlichsten Beutetieren. Zum Beutespektrum gehören Echsen wie die sehr häufigen Skinke, aber auch Mäuse, Ratten, kleine Kaninchen, Fledermäuse und Vögel. Im Terrarium werden Kornnattern mit Mäusen, Ratten oder Küken gefüttert. Die Futtertiere sind lebend aber auch gefroren in Terraristik-Fachgeschäften und gut sortierten Zoogeschäften zu bekommen.