Die Städte Dresden und Zwickau haben bereits gute Erfahrungen damit gemacht: Sprachdurchsagen über Hochleistungssirenen. Wesseling zieht jetzt nach und hat zumindest in Nordrhein-Westfalen damit wohl eine Vorreiterrolle übernommen.
Am Mittwoch, 14. März, um 10:00 Uhr werden in Wesseling die Hochleistungssirenen einem Probelauf unterzogen. Das Besondere dabei ist, dass dann erstmals im Anschluss an das kurze Tonsignal von 12 Sekunden (Probealarm) eine Sprachdurchsage mit folgendem Inhalt erfolgen wird:
„Achtung, Achtung. Hier spricht die Stadtverwaltung Wesseling. Das ist ein Probealarm.“, so der Text im Anschluss an den Dauerton.
Die Feuerwehr Wesseling konnte in der Vergangenheit oft beobachten, dass viele Menschen auf die Sirenensignale nicht reagieren oder die Signale nicht richtig deuten können und deshalb im Ernstfall nur verzögert oder auch gar nicht handeln. Hierdurch wird im Ernstfall wertvolle Zeit verschenkt, in dem einfache Maßnahmen, wie das Schließen von Fenstern und Türen, nicht durchgeführt werden, wie es beispielsweise bei der Ausbreitung von giftigen Stoffen in der Luft nach Unfällen oder Bränden dringend erforderlich wäre.
Mit der Möglichkeit der Sprachdurchsagen kann nun die Bevölkerung in Wesseling innerhalb von Sekunden gewarnt und gleichzeitig informiert werden. Wolfram Semrau, Chef der Wesselinger Wehr: „Früher hätten dafür erst Lautsprecherwagen durch die Stadt geschickt werden müssen, mit der entsprechenden zeitlichen Verzögerung in den einzelnen Stadtteilen“.
Mehrere vordefinierte Texte stehen derzeit zur Verfügung, die im Ernstfall auf den Dauerton oder den Heulton folgen können. So kann die Bevölkerung auf Radiodurchsagen hingewiesen oder auch direkt die Anweisung gegeben werden, Fenster und Türen beispielsweise bei einem Chemieunfall zu schließen. Entsprechend der jeweiligen Durchsage wird es der Bevölkerung dann also möglich sein, weitere Informationen über das Geschehen oder detaillierte Handlungsanweisungen über das Infotelefon der Stadt oder die lokalen Radiosender zu erlangen.