Brüssel (RPO) Nach einem Unfall in Sofia, einem Überfall in London oder bei Feuer in Bukarest: Die Notrufnummer 112 ist ab jetzt in der gesamten Europäischen Union einsatzbereit.
Wie die EU-Kommission in Brüssel bekanntgab, können Bürger in allen 27 Mitgliedsstaaten vom Festnetz oder Handy Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei erreichen. Allerdings werde in gut einem Drittel der Länder nur in den Landessprachen geantwortet. Als letztes Land schaltete Bulgarien die 112 landesweit frei. Die Notrufnummer kann in der ganzen EU gratis angerufen werden. Zudem können Anrufer überall durch die Einsatzzentralen geortet werden. Noch im Sommer war das in einer Reihe von Staaten wie Italien und Polen nicht möglich. Die Ortung kann zudem mitunter Stunden dauern, etwa in Ungarn.
In 17 der 27 EU-Ländern können die Einsatzzentralen nicht nur in der jeweiligen Landessprache Anrufe annehmen, erklärte die EU-Kommission unter Berufung auf Angaben aus den Ländern. Bei den weiteren möglichen Sprachen handele es sich zumeist um Englisch oder die Sprache eines Nachbarlandes.
So könnten Mitarbeiter in der Slowakei auch auf Deutsch, Englisch, Ungarisch, Polnisch sowie Russisch kommunizieren. In Deutschland können Ausländer in den meisten Einsatzzentralen auf Englisch sprechende Mitarbeiter bauen, in Grenzregionen beherrschen diese oft auch die Sprache des Nachbarlandes.
Belgien hingegen bietet nach eigenen Angaben keine fremdsprachigen Dienste an, ebensowenig wie Irland oder Lettland. Die Mehrsprachigkeit sei entscheidend für das gute Funktionieren von 112, sagte ein Kommissionsprecher. „Wir werden weiter mit den Mitgliedsländern arbeiten, um die 112 in so vielen Sprachen als möglich einzurichten.“ Dabei handele es sich allerdings um Verbesserungen auf freiwilliger Basis.
Quelle: AFP