Die Retter standen im Regen

Dass sie die Grundlagen beherrschen zeigten die Löschgruppen beim Kreisfeuerwehrtag am Kronenweg in Wesseling.

Rhein-Erft-Kreis – In einer langen Reihe standen viele Löschfahrzeuge aus dem ganzen Kreis auf dem gesperrten Kronenweg an der Feuerwache Wesseling. Gruppen sprangen für einen „Löschangriff“ aus den Fahrzeugen, während die anderen interessiert zuschauten. Möglichst schnell wurden Schläuche unterschiedlicher Größe über den Kronenweg ausgerollt und zusammengesetzt.

Nach dem „Wasser marsch“ hielten die Wehrleute mit drei Schläuchen auf Schilder und warfen sie durch den Wasserdruck um. Damit war der Einsatz schon beendet, und während die eine Gruppe die Schläuche einrollte und die Schiedsrichter die Ergebnisse notierten, wurde der nächste Feuerwehrwagen vorgesetzt, und es begann die nächste Gruppe mit der Übung. „Der Löschangriff ist eine Grundübung, aber es fällt schon auf, wenn sich jemand mit dem Material nicht richtig beschäftigt“, erklärte Kreisbrandmeister Ludwig Bodden.

Ein bisschen aufgeregt

Zur Übung angetreten waren auch drei Gruppen des Löschzuges aus Bedburg. Mit dabei war die 20-jährige Sandra Vogel, die erklärte: „Ich war schon ein bisschen aufgeregt vor den Übungen, aber ich habe mich vor allem auf das Wiedersehen mit den Feuerwehrleuten aus den anderen Städten gefreut.“ Zusammen mit ihrem 19-jährigen Bruder Rene machte sie zum zweiten Mal beim Kreisfeuerwehrtag mit.

Einige Wochen lang hatten die Gruppen die vorher bekannte gegebenen Übungen trainiert und sich einige Tipps abgeholt: „Wir haben das Werfen des Schlauchs noch einmal geübt und den Tipp bekommen, lieber einen Schlauch mehr mit nach vorne zu nehmen, damit nichts schief läuft“. Geübt hatte die Gruppe auch das Retten eine Person, die unter einem Container eingeklemmt ist. Mit dem technischen Material mussten die Feuerwehrgruppen an einer weiteren Station diese Situation unter den Blicken der Prüfer bewältigen. „Aber im Gegensatz zu diesen praktischen Übungen, weiß man bei der theoretischen Prüfung ja nie was kommt“, warf Rene Vogel ein. Bei dem theoretischen Test musste jeder Feuerwehrmann drei Fragen beantworten, dann wurde das Ergebnis der Gruppe gewertet. Das galt auch für den Staffellauf, bei dem die Wehrleute in Montur auf der Bahn im Ulrike-Meyfarth-Stadion ihre Runden drehten. Die drei Bedburger Gruppen schafften alle Übungen ohne Probleme und gingen dann scherzend gemeinsam in die Wesselinger Feuerwache zum Mittagessen. „Uns ist bei allen Übungen die Gemeinschaft am wichtigsten und die wollen wir vor allem fördern“, betonte der Kreisbrandmeister. Daher bekommen alle Gruppen, die die Übungen erfolgreich absolviert haben, ein Leistungsabzeichen. Einen Sieger gibt es nicht. Drei Pokale wurden dennoch überreicht. Zwei konnte der Löschzug aus Bedburg mitnehmen, da er die „jüngste Gruppe“ mit einem Durchschnittsalter von 19 Jahren und die „älteste Gruppe“ mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren gestellt hatte. Die Gruppe mit den meisten Frauen (vier von zehn) kommt vom Löschgruppe Bergheim- Paffendorf.

Die Zahl der Feuerwehrleute im Kreis insgesamt steigt, auch die Zahl der Frauen bei der Wehr: Bodden: „Aus beruflichen Gründen ist heute im Durchschnitt nur noch ein Fünftel der aktiven Feuerwehrleute bei einem Einsatz wirklich vor Ort und nicht mehr ein Drittel, wie vor wenigen Jahren.“

Quelle: Kölner Stadtanzeiger