Die Feuerwehr rückt zu Wespennestern u. ä. grundsätzlich nicht aus. Eine Ausnahme zu dieser Regel besteht nur, wenn eine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht. Dies kann z.B. in Bereichen wie Krankenhäusern, Kindergärten und Altenheimen der Fall sein.
Gesetzliche Grundlagen:
Wespen sind wildlebende Tiere, die nicht ohne dringenden Grund beeinträchtigt oder getötet werden dürfen (§61 Landschaftsgesetz NRW). Hornissen und Hummeln gehören zu den besonders geschützten Arten. Das heißt, ohne einen triftigen Grund dürfen Nester nicht entfernt werden. Bei der Umsiedelung oder gar Beseitigung eines Hornissen- oder Hummelnestes ist ein Antrag auf Befreiung von den artenschutzrechtlichen Verboten erforderlich.
Wissenswertes:
Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln stellen grundsätzlich keine Gefahr dar. Sie stechen den Menschen nur zur Selbstverteidigung. Dies ist zwar schmerzhaft, jedoch in der Regel nicht besonders gefährlich oder gar tödlich. Lediglich für Menschen mit Insektengiftallergie (2- 3% der Bevölkerung) können Stiche schwerwiegende Folgen haben.
Sie alle üben eine wichtige Bestandsregelung bei Ernte- und Forstschädlingen aus und bestäuben zahlreiche Wild- und Kulturpflanzen.
So können Sie die Tiere voneinander unterscheiden:
Die in Deutschland sehr verbreitete Carnica-Biene ist bräunlich und weist eine Länge von ca. 9 – 14 mm auf. Wespen haben eine ähnliche Größe wie Bienen, Hornissen sind mit bis zu 30 mm Körperlänge wesentlich größer. Sowohl im Flug als auch „zu Fuß“ sind Wespen und Hornissen wesentlich flinker als Bienen, die von ihrer Bewegung eher mit Hummeln zu vergleichen sind.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Wespen und Hornissen schwarz-gelb sind und Bienen eher schwarz-braun.
Tipps zum Umgang mit den Insekten
Allgemein
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Bewaren Sie die Ruhe, schlagen Sie nicht nach den Tieren
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Decken Sie grundsätzlich Speisen und Getränke im Freien ab
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Vor dem Trinken vergewissern, dass es nicht doch ein Insekt in das Glas / die Flasche geschafft hat, Kinder am besten mit Strohhalm trinken lassen
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Vom Essen klebrige Finger und Münder von Kindern gleich säubern
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Obst vorm Verzehr kontrollieren, nicht barfuss durch Bereiche mit Fallobst laufen
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Verstellen Sie nicht den Zugang zum Nest und stochern Sie sie keinesfalls im Nest herum. Dann besteht Lebensgefahr!
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Setzen Sie selbstständig keine Gifte oder Insektenbekämpfungsmittel ein. Unsachgemäß durchgeführt, führen solche Aktionen zu starken Reaktion des Insektenvolkes. Denken Sie außerdem auch an die Umweltbelastung
Bienen
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Bei einem Problem mit einem Bienenvolk, wenden Sie sich an einen Imker. Diese helfen Ihnen bei der Umsiedlung oder sonstigen Maßnahmen
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Sonderfall Bienenschwarm
Im Frühsommer, wenn das Bienenvolk die optimale Stärke erreicht (bis zu 60.000 Arbeitsbienen, ca. 2000 bis 3000 Drohnen und eine Königin), kommt es in guten Jahren gelegentlich zur Schwarmbildung und damit zur Bildung eines zusätzlichen Bienenvolkes. Die Bildung eines Schwarmes läuft folgendermaßen ab: Die älteren, flugerfahrenen Bienen verlassen mit der Königin den Bienenstock. Sie sammeln sich dann im Freien und lassen sich dabei gerne an einem Ast oder einer Hecke nieder. Hier halten sie sich aneinander fest und bilden eine etwa fußballgroße Traube, um von dort ganz gezielt nach einer geeigneten Behausung zu suchen.
Wespen und Hornissen
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verfügen nur über eine geringe Lebensspanne von wenigen Monaten
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Ihre dann verlassenen Nester können im Spätherbst problemlos von Ihnen selbst entfernt werden
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In dringenden Fällen wenden Sie sich an einen Schädlingsbekämpfer
Sie wurden gestochen – was tun?
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Ruhe bewahren
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Entfernen Sie ggf. den Stachel mit einer Pinzette und kühlen Sie die Einstichstelle
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Setzen nach dem Stich allergische Reaktionen ein, stellen Sie sich Ihrem Hausarzt vor, oder begeben Sie sich in die Ambulanz des Krankenhauses.
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Besonders kritisch sind Stiche im Mund und Rachenraum. Lutschen Sie in solch einem Fall direkt Eiswürfel, suchen Sie Ihren Hausarzt auf
Bei starken allergischen Reaktionen, wie Atemnot, Kreislaufproblemen oder Schwellungen im Mund- und Rachenraum rufen Sie den Rettungsdienst Ihrer Feuerwehr unter der europaweiten Notrufnummer 112